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Sonntag:
Markus 7,31-37 Evangelium
Das ist eine vollständige körperliche Heilung. Das äußere Handeln Jesu an diesem Menschen
ist aber unauffällig. Er nimmt den Mann beiseite. Die Handlungen, die er vollzieht, sind
üblich bei den Heilern seiner Zeit. Sein Verhalten ist konträr zu allem Spektakulären,
Sensationellen. Jesus möchte auch nicht, dass dergleichen daraus gemacht wird. Es
geschieht im Verborgenen und es soll auch verborgen bleiben. Er verwahrt sich davor,
zum Wunderheiler gemacht zu werden. Denn in der medizinischen Wirkung liegt nicht
der primäre Sinn dieser Heilung, sondern im Zeichen: Blinde sollen sehen und Taube
sollen hören. Hier erfüllt sich die prophetische Verheißung des Alten Testaments.
Es geht um die Blindheit und Taubheit der Augen und Ohren des Herzens. Sie ist viel
schlimmer als die körperliche. Darum ist auch das Wunder der Heilung von der
Blindheit und Taubheit des Herzens das viel größere, wenn auch viel weniger
Spektakuläre. Das ist die wahre innere Heilung. Die Zeichen haben ihre Zeit
und ihren Ort, aber dieses Wunder geschieht überall, wo das Reich Gottes sich
durchsetzt, das Reich der Liebe. Es ist notwendig. Denn ohne geöffnete Augen
und Ohren des Herzens findet die Liebe Gottes keine Resonanz bei uns Menschen.
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