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14. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Gott dankbar sein
Wochenspruch: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.“ Psalm 103,2 |
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Freitag:
1. Thessalonicher 5,12-24
Paulus ruft zur Achtsamkeit auf. Achtsam ist, wer unterscheiden kann, was unterschieden
werden muss, damit nicht Unrecht entsteht. Zu unterscheiden sind die Probleme der Menschen,
die der Seelsorge bedürfen. Zu unterscheiden ist, aus welchem Motiv heraus wir
zwischenmenschlich agieren, insbesondere dort, wo wir Kritik üben. Ist es konstruktiv
oder destruktiv? Zu unterscheiden ist, was tatsächlich geschieht, wo anscheinend
explizite „Geistesgaben“ in der Gemeinde zur Anwendung kommen: Dient es der
Verständigung, der Freiheit und dem erkennbar besseren, natürlichen und vertrauenden
Miteinander, was da zustande kommt, oder zielt es in eine andere Richtung?
Zu unterscheiden ist, ob die praktizierte Frömmigkeit belebend wirkt, ob sie
„allezeit fröhlich“ macht, oder ob sie langweilig und einengend ist. Zu unterscheiden
ist, ob Dankbarkeit der Beweggrund der Glaubenspraxis ist oder irgend etwas anderes.
Das Dankenswerte ist das Gute und das Gute ist immer dankenswert. Alles, wofür wir
aufrichtig danken können, macht uns fröhlich und schafft Frieden. Zu unterscheiden
ist, ob wir Kompromisse mit dem Bösen schließen oder nicht - die Frage richtet
sich an den einzelnen inneren Menschen und meint nicht äußere Verhältnisse.
Das sind die guten Werke, die Gott bereitet hat, damit wir unser Leben in ihnen
einrichten (Eph 2,10). Es sind die Werke des Friedens, die der Gott des Friedens
in uns bewirkt. Das ist Heiligung. Wir dürfen ihm vertrauen, dass er damit in
uns zum Ziel kommt, gerade dann, wenn wir spüren, wie schwer es uns fällt, so
zu leben. Das ist ein Leben in gesunder Ausgewogenheit der Kräfte des Geistes,
der Seele und des Leibes. Dadurch wächst die Gemeinde auf ihr Ziel der völlig
ungetrübten Gemeinschaft mit ihrem Herrn Jesus Christus zu und dadurch gelangt
der Einzelne in ihr zum Ziel seines eigenen Lebens.
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