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14. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Gott dankbar sein
Wochenspruch: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.“ Psalm 103,2 |
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Donnerstag:
Genesis 28,10-19
Jakobs Weg ist das Resultat einer Mischung, die es eigentlich gar nicht geben kann: Folge
seiner gotteslästerlichen Tat, sich den Segen des Erstgeborenen zu erschleichen und
zu stehlen und zugleich Sendung unter diesem Segen, im Namen und Willen Gottes. Beides
in einem: Flucht und Auftrag. Er hat schweres Unrecht getan; dieser dunkle Schatten
liegt über seinem Weg. Darum der Traum. Da sagt ihm Gott, dass eine lebendige, heile
und heilige Verbindung zwischen Jakob und ihm besteht, ein Kommunikationsweg in
beiden Richtungen, wenn das auch äußerlich nicht sichtbar wird. Und Gott senkt
die Zusage in Jakobs Bewusstsein, dass sein Weg auch wirklich gesegnet und behütet
sein wird. Von Bethel an ist Jakob nicht mehr Flüchtling, sondern nur noch Berufener.
Nichts wird die Erfüllung verhindern können, die Gott ihm verspricht.
Jakobs Antwort auf die Traumerfahrung zeigt, wie wenig er sich bisher selbst um
eine innere Übereinstimmung mit dem Gott seiner Väter gekümmert hat. Nicht nur
deutet er sie magisch, als sei hier wirklich der Eingang des Himmels, sondern
er ist sich auch noch gar nicht sicher, ob er diesen Gott überhaupt zu seinem
Hauptgott machen will. Der muss sich ihm erst einmal bewähren. Wenn er ihm
wirklich Schutz und Wohlstand geben wird, dann erst soll der Handel abgeschlossen
werden, dann soll es gut sein, dann sei er sein Gott.
Dieser Jakob ist also der denkbar schlechteste Kandidat für eine Berufung zum
Stammvater Israels und aller, die an den Gott Israels glauben. Er wird sich noch
ändern; er wird noch schwer mit Gott zu kämpfen haben. Dass Gott ihm aber jetzt
schon so begegnet, soll uns zeigen, dass er wirklich auf krummen Linien gerade
schreibt. Die Fragwürdigkeiten unseres Lebenswegs sind ihm kein Hindernis,
uns ganz und gar in seinen Dienst zu nehmen, als wichtige, tragende und
bahnende lebendige Bausteine zur Verwirklichung seines Plans, dass die
Menschheit menschlich werde, an unserem eindeutig dazu bestimmten Platz.
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