Ewigkeitssonntag
Leitmotiv: Das ewige Zuhause
Wochenspruch: „Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.“ Lukas 12,35



Dienstag: Lukas 12,42-48

Wer über andere gesetzt ist, gleich in welcher Funktion, ist dazu bestimmt, diesen „zur rechten Zeit zu geben, was ihnen zusteht“. Wer in dieser Überordnung den Willen Gottes erkennt, ist in besonderer Weise dazu verpflichtet. Darin liegt die Verantwortung aller Dienste des Leitens, Fürsorgens und Lehrens. Die Gegenstücke dazu sind Gewaltherrschaft und egoistische Gleichgültigkeit. Jesus gebraucht martialische Formulierungen, um auszudrücken, was er davon hält: Offenbar hasst er den Machtmissbrauch sehr. Aber er sieht auch den Selbstbetrug darin: Wer schlägt statt zu dienen, wird selbst geschlagen, wer gleichgültig ist, wird Gleichgültigkeit erfahren.

„Zur rechten Zeit geben, was ihnen zusteht“: Das ist der Sinn jeder Aufgabe allen Leitens. Die rechte Zeit erkennt nur der Achtsame. Die Zeit ist nur recht, wenn auch die Art recht ist. Was ihm zusteht, erhält der Andere nur, wenn er es zur rechten Zeit und auf die rechte Art erhält.

Die Frage ist also: Was brauchst du, anderer, jetzt von mir? Darauf beständig die neue, angemessene Antwort zu finden, kennzeichnet nach Jesu Worten die „Haushalterschaft“ des verantwortlichen christlichen Lebens. Dazu gibt es keine Alternative.

Das Prinzip gilt allen gleich, aber denen, die in irgendeiner Weise mit mehr Macht ausgestattet sind als die andern, ist es mit besonderer Eindringlichkeit gesagt, weil nichts so sehr zum Missbrauch verführt wie die Macht.



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