Vorletzter Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Das letzte Gericht
Wochenspruch: „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.“ 2. Korinther 5,10




Predigt
zum Text
Montag: Römer 8,18-25

Paulus spricht hier nicht von Wandlungen im Diesseits, sondern er kontrastiert Diesseits und Jenseits. Er glaubt an einen jenseitigen, unvergänglichen Kosmos, auf den hin der diesseitige ausgerichtet ist. In der ganzen Schöpfung liegt ein Sehnen dorthin. Alles Leid und alle Angst aller Schöpfung wie des Menschen als ihrer Krone soll dort vorüber sein. Das ist die Hoffnung, die man nicht sieht, weil man das Jenseits nicht sehen kann.

Die vollkommene, unvergängliche Herrlichkeitsgestalt im Jenseits vollendet, was im Diesseits angelegt ist. Sie ist nicht einfach eine andere Existenz, sondern sie ist das Ziel der Diesseitigkeit und der Sinn in aller Vorläufigkeit und allem Unverständlichen hier. Das Diesseits ist die Rückseite des Lebensteppichs. Was daraus wird, ist hier noch nicht ersichtlich, vieles scheint wirr, das schöne Muster der Vorderseite deutet sich allenfalls an. Im Jenseits passt alles zusammen, was sich im Diesseits nicht harmonisch zueinander fügen wollte. Jedes Fragment im Diesseits ergänzt sich im Jenseits zur vollendeten, höchst sinnvollen Gestalt.



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