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Montag:
Römer 8,18-25
Paulus spricht hier nicht von Wandlungen im Diesseits, sondern er kontrastiert Diesseits
und Jenseits. Er glaubt an einen jenseitigen, unvergänglichen Kosmos, auf den hin der
diesseitige ausgerichtet ist. In der ganzen Schöpfung liegt ein Sehnen dorthin. Alles
Leid und alle Angst aller Schöpfung wie des Menschen als ihrer Krone soll dort vorüber
sein. Das ist die Hoffnung, die man nicht sieht, weil man das Jenseits nicht sehen kann.
Die vollkommene, unvergängliche Herrlichkeitsgestalt im Jenseits vollendet, was
im Diesseits angelegt ist. Sie ist nicht einfach eine andere Existenz, sondern sie
ist das Ziel der Diesseitigkeit und der Sinn in aller Vorläufigkeit und allem
Unverständlichen hier. Das Diesseits ist die Rückseite des Lebensteppichs. Was
daraus wird, ist hier noch nicht ersichtlich, vieles scheint wirr, das schöne
Muster der Vorderseite deutet sich allenfalls an. Im Jenseits passt alles zusammen,
was sich im Diesseits nicht harmonisch zueinander fügen wollte. Jedes Fragment im
Diesseits ergänzt sich im Jenseits zur vollendeten, höchst sinnvollen Gestalt.
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