21. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Das Böse überwinden
Wochenspruch: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12,21




Predigt
zum Text
Dienstag: Matthäus 10,34-39

Bei aller Entzweiung, die aus dem Geist Jesu entsteht, geht es um Liebe und Wahrheit. Jeder Friede ohne Liebe und Wahrheit ist falscher Friede. Sehr viele scheinbar harmonische Strukturen sind Wölfe im Schafspelz. Das Böse manifestiert sich keineswegs nur in der Unordnung, sondern mit besonderer Vorliebe in bestens geordneten Verhältnissen.

Nachfolge Christi ist Verpflichtung auf Liebe und Wahrheit. Liebe ohne Wahrheit ist keine Liebe und Wahrheit ohne Liebe ist keine Wahrheit. Diese beiden Zerrformen werden aber von sehr vielen Menschen verehrt und gepflegt. Die Reinformen, Grundlage der jüdisch-christlichen Ethik, werden darum auch von vielen nicht verstanden und abgelehnt.

Jesus identifiziert sich mit den Reinformen: Ihm nachzufolgen und konsequent in der Spur von Liebe und Wahrheit zu bleiben, ist demnach ein und dasselbe. Eine Frömmigkeit, die den Zerrformen von Liebe und Wahrheit huldigt, kann sich nicht auf diese Aussagen Jesu berufen, wenn sie ihrem Umfeld durch ihr pharisäisches Verhalten zu Last und Belästigung wird.

Wenn allein schon die Tatsache, ein Christ zu sein, zum Leiden führt, hat das dieselbe Qualität wie die Diskriminierung jeder anderen Glaubensrichtung, unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt. Es ist schon böse genug. Wo sich die Diskriminierung aber am Geist der Liebe und der Wahrheit entzündet, ist die Identität Jesu selbst betroffen und mit ihr das Wesen Gottes. Darin liegt das Höchstmaß des Bösen.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 26.10.2020