16. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Was ewig bleibt
Wochenspruch: „Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ 2. Timotheus 1,10




Predigt
zum Text
Donnerstag: Lukas 7,11-17

Jesus kann an solchem Leid nicht vorübergehen. Sein Wesen ist Erbarmen. Wieder ist die Totenauferweckung heilsgeschichtliches Zeichen, nicht aber die erbarmende Zuwendung: sie ist Wesen. Sie hat nichts Zufälliges, sie geschieht notwendig. Sie ist geradezu naturgesetzlich, denn so und nur so zu handeln entspricht der Natur Jesu - und das ist die „Natur“ Gottes, denn Gott ist die Liebe.

Als Glaubende können wir Wunder wie diese Totenauferweckung nicht beanspruchen und erst recht können wir sie durch Gebetsintensität und dergleichen Zauber nicht erzwingen. Aber als Glaubenden gilt uns so sicher wie zwei und zwei vier ergibt, dass Gott sich über uns erbarmen muss, nicht nur dem Wort nach, sondern in der Tat, denn Erbarmen, das nicht Tat wird, ist kein Erbarmen.

Es ist kein moralisches Muss im Sinne einer Verpflichtung, die Gott uns gegenüber zu erfüllen hätte. Mussforderungen dieser Art sind nicht realistisch und wir schaden uns nur dadurch. Nein, sondern es ist ein naturgesetzliches Muss im Sinne von „es kann nicht anders sein“, dem Wesen nach. Es kann nicht anders sein, als dass der Boden, auf dem mein Stuhl steht, mich trägt (anderes zu denken wäre wirklich irrsinnig). Es kann nicht anders sein, als dass ich denke, weil ich als Mensch ein denkendens Wesen bin. Es kann nicht anders sein, als dass Gott sich erbarmt, weil er die Liebe ist.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 06.10.2019