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14. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Gott dankbar sein
Wochenspruch: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.“ Psalm 103,2 |
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Sonntag:
Lukas 17,11-19 Evangelium
Jesus unterscheidet äußere und innere Heilung. Die äußere Heilung besteht in er zeichenhaften
Kraftwirkung, die diesen Aussätzigen allen widerfährt, ganz unabhängig von ihrer inneren
Einstellung. Natürlich haben alle etwas davon, so wie die Tausende von gesättigten Menschen
bei den Brotvermehrungen. Aber das ist nur ein bescheidenes Teilhaben an dem viel Größeren,
das hier geschieht: dass nämlich diese Zeichen die Messianität Jesu ausweisen und den Anbruch
des Reiches Gottes. Sie haben teil daran, aber ob das Reich Gottes nun auch bei ihnen
anbricht, hängt von ihrer inneren Haltung ab. Da scheiden sich die Geister. Viele sind
angesprochen, wenige finden den Weg.
Die Tür zu diesem Weg ist offenbar der Dank. „Geh nicht über das hinweg, was Gott
dir Gutes getan hat“, lautet die Selbstinstruktion dieses einen, der nicht nur
nachhause geht, sondern der auch in sich geht. Seine meditative Reaktion auf
den äußeren Impuls der Heilung macht den Unterschied. Das nennt Jesus „rettenden
Glauben“.
Scheinbar beiläufig teilt der Text mit, dass dieser eine ein Samariter war: Ein
Mensch mit einer anderen religiösen Agenda. Die neun Anderen zeigen sich
ordnungsgemäß dem Priester, wie es das jüdische Gesetz vorschreibt, und werden
dort zu ihrer Überraschung bescheinigt bekommen, dass sie rein geworden sind.
Der Zehnte als Samariter hat dort nichts zu suchen. Es scheint so, als würde
sich bei den neun Anderen die Institutionalisierung des Glaubens zwischen
Jesus und die Geheilten schieben. Sie rechnen die Heilung sich selbst zu,
ihrem ordnungsgemäßen Handeln. Sie werden zweifellos auch ordnungsgemäß
danken. Aber sie kehren nicht um. Ihr Herz wird nicht erreicht, bleibt
starr, kommt nicht in Schwingung.
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