14. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Gott dankbar sein
Wochenspruch: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Psalm 103,2




Predigt
zum Text
Samstag: Wochenspruch

Dieser Satz ist kein Gebet, sondern ein Selbstgespräch: eine Selbstinstruktion, psychologisch gesprochen. Ich sage mir das selbst, ich erinnere mich. Ich ermutige mich, indem ich mich erinnere. Zu erinnern ist das Gute, das wir von Gott empfangen haben. Das Gute ist das Leben. Leben ist immer ein Dürfen, solange es in irgendeiner Weise Lebensqualität enthält. Lebensqualität ist immer etwas, das gut tut. Des Lobes wert ist alles, was gut tut. Alles, was uns je gut getan hat, kam von Gott, weil unser Leben von ihm kommt. Gut und lobenswert ist alles, was wir mit ruhigem Gewissen gut heißen können. Die Erfahrung des ruhigen Gewissens ist Dankbarkeit.

Das ruhige Gewissen ist das freie, mutige Gewissen. Ein geknechtetes Gewissen kann nicht loben, denn es kann sich nicht freuen. Es ist von Angst beherrscht. Das freie Gewissen ist selbstbewusst. Es ist nicht durch Diktate und Verbote bestimmt, sondern durch Freiheit. Es ist nicht der beschränkende Regler des Müssens und Dürfens, sondern der Kompass des freien Wollens und Könnens. Dass wir Menschen sind, ist das Beste, das Gott uns getan hat. Als Menschen sind wir frei zu selbstbestimmtem Wollen und Können. Ich will, weil ich selbst will, ich kann, weil ich mir selbst traue. Der Kompass dafür, mich selbst so zu bestimmen, dass es gut tut, ist mein Gewissen. Gewissen ist das beständige Erinnern an das, was gut getan hat und gut tun wird.


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