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Mittwoch:
Apostelgeschichte 3,1-10
Auch dies ist ein doppeltes Wunder: Die Spontanheilung dieses unzweifelhaft körperlich
Gelähmten ist Zeichen dafür, dass die Herrschaft Gottes, sein Reich, gekommen ist, nicht
bloß in Worten, sondern in Kraft, und dass diese Kraft in der befreienden Aufrichtung der
Menschen zur Selbst-Ständigkeit wirksam wird, derer, die am Boden sind, aufrichtungsbedürftig,
abhängig, bedrückt, niedergeschlagen, entwürdigt. Diese Kraft, sagt das Zeichen, ist in der
christlichen Gemeinde so lebendig wie in Christus selbst. So ist es zusammenzuschauen mit
dem Zeichen des Pfingstereignisses.
Das andere Wunder ist die Geistesgegenwart in Petrus. Das Zeichen würde nicht
geschehen, wenn Petrus nicht intuitiv erkennen würde, dass es jetzt durch ihn
geschehen soll. Lahme Bettler gab es viele und die Berufung des Petrus bestand
keineswegs darin, sie alle gesund zu machen. Diese Empfänglichkeit für das Reden
Gottes in seinem Herzen, dieser hinhörende Gehorsam, diese geistliche Achtsamkeit,
ist die Voraussetzung für das Heilungswunder. Das schließt die Offenheit ein, dass
Gottes Wege auch unsere Vorstellungen davon, was überhaupt ein Weg sein kann,
völlig durchbrechen können. Da passiert etwas, das keiner je gedacht hätte.
So ist dieses unsichtbare und völlig unspektakuläre Wunder im Herzen des Petrus nicht
nur das größere, sondern auch das eigentliche. Durch das achtsam intuitive Hören des
Herzens werden dem Glauben alle Dinge möglich (Mk 9,23).
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