12. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Heilende Erneuerung
Wochenspruch: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ Jesaja 42,3



Freitag: 1. Korinther 3,9-15

Auf den gesetzten Grund kommt es an: auf das Grund-sätzliche. Die Grundlage des christlichen Glaubens ist vorgegeben in Jesus Christus; die Weisheit des apostolischen Baumeisters liegt darin, dass er den Grund des Glaubens nicht durch seine Lehre schafft, sondern indem er von dem lebendigen Grund zeugt, den Gott selbst vorgelegt hat, im Mysterium seiner Selbsthingabe, in seiner Menschwerdung. Das Grundsätzliche des christlichen Glaubens besteht nicht in Grundsätzen, sondern in der Verlässlichkeit des gegenwärtigen Gottes in Christus, nicht im Dogma, sondern in der lebenswirklichen Vertrauenswürdigkeit. Das ist der Unterschied. Ich kann mich auf Gott verlassen, weil ich hier und heute getragen bin. Ein Fundament ist ein verlässlich tragender Grund.

Von diesem Unterschied hängen alle dogmatischen und ethischen Folgerungen ab. Der christliche Glaube mutiert zur hoch problematischen Religiosität, wenn seine Lehren nicht ausschließlich und so stringent wie irgend möglich aus der Grundwahrheit gezogen werden, dass Jesus Christus unser Friede ist, und nicht nur unserer, sondern der ganzen Welt. Jesus Christus selbst und nicht irgendeine Lehre über ihn. Nur das gibt dem christlichen Glauben seinen Goldwert, alles andere ist Mist.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 30.08.2020