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Palmarum
Leitmotiv: Der Passionsweg
Wochenspruch: „Der Menschensohn muss erhöht werden,
damit alle, die an ihn glauben,
das ewige Leben haben.” Johannes 3,14-15 |
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Montag:
Philipper 2,5-11
Zum rechten Verständnis ist es hilfreich, auch die ersten Verse des Kapitels zu lesen.
Durch sie wird die Gesinnung Christi, die Paulus von den Christen erwartet, konkret.
Sie besteht durchaus nicht in einem Diktat zu einseitiger Aufopferung, sondern in
gesunder Ausgewogenheit. Unser stärkstes Bedürfnis ist die Erfahrung guter
Beziehungen. Es findet dadurch Erfüllung, dass wir Verantwortung für das
zwischenmenschliche Miteinander übernehmen und darauf den Schwerpunkt unserer
Gesinnung legen. Worum es dabei geht, wird nirgends im Neuen Testament so deutlich
zum Ausdruck gebracht wie im Abschnitt des Epheserbriefs über das Miteinander der
Partner in der Ehe. Dort werden die Männer aufgefordert, ihre Frauen so zu lieben
„wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich für sie selbst dahingegeben.“
Das wird folgendermaßen kommentiert und begründet: „So sollen auch die Männer ihre
Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst.
Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie
auch Christus die Gemeinde“ (Eph 5,28f). Dem entspricht genau der Zusammenhang der
ersten vier Verse in Phil 2 zum heutigen Text. Selbstliebe und Nächstenliebe sind
nicht voneinander zu lösen und schon gar nicht bedeutet das Gebot „Liebe deinen
Nächsten wie dich selbst“, dass die Nächstenliebe die Selbstliebe ersetzen soll.
Aber wir lieben uns nur wirklich selbst, wenn wir vor allem nach dem streben, was
der Gemeinschaft dient, wenn also die Selbstliebe in der Nächstenliebe Sinn findet.
Das ist die Gesinnung Christi. In dieser Gesinnung kann die Nächstenliebe auch
zur freiwilligen Aufopferung werden, ohne jeden Zwang und ohne Selbstquälerei,
sondern so, dass der liebende Mensch sagt: „Es ist mir eine Ehre, dir auf diese
Weise dienen zu dürfen.“ Um der Liebe willen.
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