„Wenn... , dann...“. Durchgängig führt uns die Bibel dieses Bedingungsverhältnis vor Augen. Durchgängig macht sie auch sehr deutlich, was mit dem „Wenn“ gemeint ist: Nichts anderes als Gerechtigkeit - angemessen wahrgenommene soziale Verantwortung. Das eint die Propheten des Alten Bundes - unter dieser Fahne treten sie alle miteinander auf. Und das setzt sich nahtlos in der Ethik des Neuen Bundes fort.

Es geht um nichts weiter als unser bescheidenes Bemühen. Große Taten verpuffen allzu schnell und haben wenig mit dem Alltag zu tun. Um diesen heutigen Tag geht es, um das Mehr oder Weniger meiner gelebten Verantwortung heute, in aller Unvollkommenheit, ohne jedes Heldenhafte, ohne alle Extrachristlichkeit. Dass ich heute, wenn ich seine Stimme höre, mein Herz nicht verstocke.

Das Prinzip lässt sich auch so formulieren: Tu das, was in deiner eigenen Verantwortung und Macht steht, und lass nichts dabei fehlen. Delegiere nichts an Gott und andere Menschen, was Du selbst erwirken kannst. Du musst nicht über’s Wasser laufen, wenn du von einem Ufer an das andre kommen möchtest - du kannst schwimmen, und wenn du es noch nicht gelernt hast, kannst du es lernen. Und du kannst sogar selbst Brücken bauen. Verhalte dich nicht wie ein kleines Kind, das immerzu getragen werden möchte, obwohl es selbst laufen kann.

Dann und nur dann wirst du erfahren, dass sich dein Vater im Himmel vollkommen zu dir stellt, um dich in jeder Lage und zu jeder Zeit zu ermutigen. Er wird stolz auf dich sein, auch wenn dir deine Bemühungen sehr schlecht und schwach erscheinen. „Bleib dran, versuch es weiter“, wird er dir sagen, „ich glaube an dich, du schaffst es!“ So werden deine Träume in Erfüllung gehen.