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3. Sonntag nach Epiphanias
Leitmotiv: Christus für alle Welt
Wochenspruch: „Es werden kommen von Osten und von Westen,
von Norden und von Süden,
die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“
Lukas 13,29 |
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Sonntag:
Matthäus 8,5-13
Evangelium
Dieser Hauptmann ist offensichtlich ein richtiger „Heide“. Wahrscheinlich weiß er sich
dem römischen Götterkult verpflichtet. Aber er ist offen und achtsam genug, um religiöse
Glaubwürdigkeit von religiöser Zweifelhaftigkeit zu unterscheiden. Darum begegnet er
Jesus nicht mit einem Vorurteil, sondern er nimmt seine Glaubwürdigkeit wahr. Und als
er nun seinen Diener in großer Not sieht, wendet er sich folgerichtig Jesus zu und bittet
ihn um Hilfe.
Was Jesus dabei so beeindruckt, ist die Entschiedenheit des Hauptmanns. Darin zeigt
sich seine Wahrhaftigkeit. Er würde sich nicht an Jesus wenden, wenn er nicht von
dessen Vollmacht überzeugt wäre. Es steht für ihn außer Zweifel, dass Jesus ihn
weder abweisen noch überfordert sein wird.
Wo echte bedingungslose Wahrheitsliebe herrscht, da ist der Mensch auch empfänglich,
wenn ihm eine neue Wahrheit begegnet, die seinen Horizont erweitert. Jesus zieht
daraus eine grundsätzliche Konsequenz: Nicht die Religionszugehörigkeit, nicht
das Glaubensbekenntnis entscheidet darüber, ob jemand ins Reich Gottes kommt
oder nicht, sondern seine Wahrhaftigkeit. Unwahrhaftige Menschen jüdischen
oder christlichen Glaubens mögen sich noch so geistbegabt und hingegeben
zeigen, dennoch gehören sie nicht dazu, wenn sie die Lüge der Wahrheit
vorziehen. Ehrliche Wahrheitssucher hingegen mögen noch so weit vom
jüdisch-christlichen Glauben entfernt sein, aber sie werden immer offen
für die Wahrheit darin sein und sie fruchtbar aufnehmen, wenn sie
ihnen begegnet.
Nach solchen Menschen hält Jesus Ausschau. Ihnen fühlt er sich zutiefst verbunden.
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