1. Sonntag nach Epiphanias
Leitmotiv: Die Bedeutung der Taufe Jesu
Wochenspruch: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Römer 8,14




Predigt
zum Text
Sonntag: Matthäus 3,13-17  Evangelium

Der Angelpunkt dieses Abschnitts ist Jesu Begründung seiner Taufe: „So gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“ Hier ist die Rede von der sozialen Gerechtigkeit. Jesus stellt sich zu den Menschen, die von Johannes die Taufe empfangen zum Zeichen dafür, dass sie ihr Leben ändern wollen, indem sie ihrer mitmenschlichen Verantwortung gerecht werden. Jesus bekundet damit, dass er wirklich einer von ihnen ist. Er beweist seine völlige Solidarität mit ihnen.

Mit dem Taufakt bekennt sich Jesus also sowohl zu der primären Berufung, verantwortlicher Mensch unter Menschen und als solcher, nur als solcher, wahrer Mensch zu sein, als auch zur Predigt des Johannes, wonach die Voraussetzung der Gemeinschaft mit Gott darin besteht, sich verantwortlich in die Gemeinschaft der Menschen zu stellen. Diese Verantwortlichkeit, das zeigt die Predigt des Johannes deutlich, manifestiert sich in konkreten Verhaltensweisen, die den Einzelnen nicht überfordern, für die er sich aber bewusst entscheiden muss.

Darauf antwortet Gott mit seinem Bekenntnis zu Jesus als „seinem lieben Sohn“ und der Bekräftigung der Entscheidung zur Mitmenschlichkeit durch den Heiligen Geist, dem Geist des Friedens, durch die Gestalt der Taube symbolisiert. Die Antwort lautet also: „Ja, zu diesem deinem Entschluss zur ganzen, wahren Menschlichkeit, stelle ich mich, und ich rüste dich aus mit der Kraft, ihn zu bewähren. So bist du das Hoffnungslicht der ganzen Menschheit - der Friedefürst.“

Durchweg ist das die Lehre der Bibel: Dem ehrlichen Entschluss zur Gerechtigkeit - dem Thema der Johannespredigt - folgt die Bekräftigung und Erfüllung durch den Heiligen Geist, nicht umgekehrt!



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