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Mittwoch:
1. Korinther 1,26-31
Das Problem der „Weisheit nach dem Fleisch“, der Macht und des Ansehens, ist diesen Aussagen
zufolge, dass sich Menschen damit „vor Gott rühmen“. „Vor Gott“ meint in dem Fall „gegen
Gott“. Sich gegen Gott zu rühmen bedeutet, sich selbst Göttlichkeit anzumaßen. Wenn der
Mensch sich aber Göttlichkeit anmaßt, wird er unmenschlich.
Davon reden wir, wenn wir kritisch über einen Menschen sagen, er wolle „etwas
Besseres“ sein. Die Besserwisserei, die damit einhergeht, ist die „Weisheit
nach dem Fleisch“. Das ist keine echte Weisheit, denn echte Weisheit macht
bescheiden. Es ist die Weisheit der Einbildung. Sie macht vor echtem Wissen
nicht halt, sondern zwingt es unter ihre Gewalt und missbraucht es. Das
echte Wissen, an sich etwas Wunderbares, wird zum Sklaven der Wichtigtuerei
degradiert. Dadurch verliert es seine heilsame Kraft und seine Wahrheit.
Nichts schmeckt der Lüge so gut wie echtes Wissen. Darum greift sie danach,
wo immer sie sich seiner bemächtigen kann.
Entsprechendes gilt für Macht und Ansehen, wenn sie dazu missbraucht werden,
etwas Besseres zu sein. Dann dienen sie dazu, die andern klein und sich selbst
groß zu machen. Wenn wir statt „Ansehen“ „Autorität“ sagen, wird es noch
deutlicher. Autorität im Sklavendienst der eigenen Göttlichkeit ist autoritär.
Sie steht im Gegensatz zur wahrhaftigen Autorität eines Menschen, der durch
das überzeugt, was er ist, statt durch das, was er vorgibt zu sein.
Das Problem, sich Göttlichkeit anzumaßen, ist offenbar unter den Wissenden,
Mächtigen und Angesehenen weit verbreitet. Darum ist es für sie schwierig,
wie Maria den Heiligen Geist zu empfangen. Wer etwas Besseres sein will,
passt nun einmal nicht durch das Nadelöhr, das allein in Gottes Reich führt.
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