4. Advent
Leitmotiv: Die Freude über Gottes Ja
Wochenspruch: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ Philipper 4,4-5




Predigt
zum Text
Montag: Philipper 4,4-7

Wenn wir uns tatsächlich um nichts sorgen, dann sorgen wir uns vor allem nicht darum, dass Gott uns nicht erhören könnte. Unter dieser Voraussetzung ist die Aufforderung zum „Bitten in Gebet und Flehen“ zu verstehen. Eine sehr weit verbreitete Vorstellung vom Gebet meint allerdings, dass Gott dadurch erst zum Erbarmen bewegt werden muss. Das steht aber sowohl im Widerspruch zur Voraussetzung der Sorglosigkeit wie auch zur wesenhaften Barmherzigkeit Gottes. Entscheidend ist darum, dass Paulus alles Bitten um Hilfe in eigenen Nöten in die Klammer des Dankens setzt. Wenn wir uns wirklich nicht sorgen, dann haben wir nur Grund zu danken. Wir gehen unbeirrt davon aus, dass „der Herr nahe ist“.

Die Grundhaltung der Dankbarkeit als Folge der Sorglosigkeit wirkt sich in den Beziehungen als Friedfertigkeit aus. Luther hatte ursprünglich nicht „Güte“, sondern „Lindigkeit“ übersetzt. Das Wort befindet sich leider nicht mehr in unserem Sprachgebrauch. Es bezog sich einmal auf den angenehm duftenden, heilkräftigen Lindenblütensaft. Das griechische Wort meint „Friedfertigkeit“ und „Milde“. Wer sich nicht sorgt, weil er daran festhält, dass der Herr nahe ist, verbreitet ein angenehm friedliches, heilsames Klima.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 06.01.2020