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Freitag:
Offenbarung 3,7-13
Dass die Umkehr einiger „aus der Synagoge des Satans“ für diese Gemeinde so wichtig ist, kann
ja wohl nur heißen, dass diese Menschen ihr augenblicklich besonders zusetzen. Sehr deutlich
wird betont, dass ihre Machenschaften Lüge sind. Es ist anzunehmen, dass auch das zum Trost
der Gemeinde gesagt wird, weil die scheinbar überzeugende Frömmigkeit und theologische
Argumentationskraft der Gegner den Anschein erweckte, sie seien die wahren Christen und
diese Gemeinde läge falsch. Zur größten Anfechtung werden den Christen nicht die
Nichtchristen, sondern die Mitchristen, die ihnen den Glauben absprechen und sich selbst
als die wahren Heiligen präsentieren. Insofern wird man diese Worte auch nicht als
judenfeindlich bezeichnen dürfen. Es handelt sich vielmehr um Judenchristen, die in
dieser Region als Vertreter einer einengenden Gesetzlichkeit starke Macht ausübten.
Die kleine Kraft dieser Gemeinde im Bekenntnis zur befreienden, aufschließenden,
aufgeschlossen machenden Kraft des christlichen Geistes wächst zur starken Tragkraft
im Gesamtkomplex des Gemeindebaus. Davon merkt sie jetzt noch nichts. Aber weil sie
sich nicht beirren lässt, weil sie beharrlich und schlicht auf ihrer Spur bleibt,
darum hüllt der Auferstandene sie in seinen Schutz. Weil sie aufgeschlossen ist,
wird sie immer offene Türen finden. Dadurch wird sie mehr und mehr zur tragenden
Säule für die Christenheit. Das sieht man der unscheinbaren, in Misskredit
geratenen Gemeinde kaum an und das kann sie sich auch kaum selbst vorstellen.
Aber die Letzten werden die Ersten sein. Diese Christen üben beständig Geduld.
Darum gehört ihnen jetzt schon die Krone der Überwindung. Die große Kraft
der Geduld macht sie in den bescheidenen Grenzen des eigenen Vermögens so
stark, dass sie auch auf die schwierigsten Umstände sinnvolle, konstruktive
Antworten der Bewältigung finden werden. Der Auferstandene garantiert
ihnen, dass es ihnen gelingen wird. Er wird dafür sorgen, dass sie den
Mut nicht verlieren.
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